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1989-1992

1989

Bei der Ehrung verdienter Sportler durch die Stadt München erhalten unsere Spitzenfahrer Gold- und Silbermedaillen.

Das Vortragsprogramm beginnt mit ”Lawinenkunde”, einer Bergführerunterweisung gegen den ”Weißen Tod”. Das Bootshaus ist übervoll und zeigt das große Interesse der skifahrenden Clubmitglieder.

Eine Skitour ist es auch, bei der sich Helmut Ernst, gerade in die Vorstandschaft des BKV gewählt, eine schwere Knieverletzung zuzieht. Nach erfolgreich verlaufener Operation, kurz vor der Abnahme des Gipsverbandes, stirbt er völlig unerwartet, an einer Embolie. Ein tragischer Verlust.

Gert Molewski regt ein Trainingsprogramm für die Clubmitglieder im Wildwasserboot an, das gut angenommen wird. Rad- und Bergtouren ergänzen das Angebot an Wander- und Wildwasserfahrten.

Einer kleinen Gruppe von Mitgliedern gelingt eine Befahrung des Grand Canyon, der wohl größten Schlucht dieser Erde, mit einem wilden Fluß.

Das Karwendelpokal-Rennen wird unter Schwierigkeiten, verursacht durch den Naturschutz, wiederum durchgeführt.

Clubfahrten, wie hier auf der Ammer, stehen inzwischen ganz stark unter der Vorgabe: Umweltverträglichkeit. Unser Club war und ist auf diesem Gebiet Vorreiter seit Jahren.

Die aktiven Sportler zeigen leichte Verschleißerscheinungen. Die Erfolge sind nicht mehr selbstverständlich. Dafür werden Schnupperkurse angeboten, die eine Aufstockung des Mitgliederbestandes zum Ziel haben. Die Frequenz ist erstaunlicherweise sehr groß. Unsere Übungsleiter lehren und schulen.

Wir haben uns mit einer negativen Tatsache auseinanderzusetzen: die ersten Flußsperrungen, veranlaßt durch Umweltschutz und die Partei der ”Grünen”. Man wird damit in Zukunft weiter rechnen müssen.

Noch einen Verlust hat die TGM in diesem Jahr zu beklagen: Theo Bock, einer der letzten Pioniere im Kanusport wird zu Grabe getragen.

Auf der Weihnachtsfeier wird Friedl Uhlmann Ehrenmitglied. Er gehört dem Club seit 60 Jahren an und hat sich besonders um die Jugend verdient gemacht. So endet das 65. Jahr des Bestehens der TGM doch noch mit einem positiven Tupfer.

Das moderne Bootsmaterial erleichtert das Training der Jugend erheblich

1990

Erstmals muß das Skirennen wegen Schneemangel ausfallen. Die Winter sind insgesamt zu warm und sehr schneearm. Das beeinträchtigt auch den Wasserstand der Flüsse. Gut, daß es Räder gibt, denn das geht immer. Die Veranstaltungen im Winter sind nicht immer gut besucht, obwohl die angebotenen Bilder und Vorträge hochinteressant sind.

Bei der Hauptversammlung wechseln einige Ämter. Junge Leute rücken nach.

Der Club veranstaltet einen ”Kennenlerntag”, eine Veranstaltung, möglichen Interessenten den Club und seine Aktivitäten zu zeigen. Ein großer Artikel in der ”Süddeutschen Zeitung” gibt davon Kunde. Gert Molewski, der derzeitige Präsident, versucht mit allen Mitteln Nachwuchs zu gewinnen. Etwa 300 Besucher bevölkerten unser Bootshaus. Viele Mitglieder betreuen die Gäste.

Das Rennen um den Karwendelpokal, bestens organisiert, wird fast zum Flop, denn alle sind gegen uns. Die Naturschützer, die Forstleute, sogar die Taxifahrer, die mit unerträglichen Nachforderungen kommen.

Die nun kommerziell veranstalteten Schnupperkurse sind dank des großen Einsatzes vieler TGM-Mitglieder sehr erfolgreich, auch finanziell, sodaß neue Boote angeschafft werden können. 27 Neumitglieder kann der Chronist vermelden.

Bei den Wettkämpfen ist wieder einmal eine Pause angesagt, denn die alten Cracks sind nun alle abgetreten. Als letzter Arno Wiedenmann. Bei der Deutschen auf dem Inn werden die Junioren Christophe Maier und Samir Jarrar jeweils 3. Jochen Stelzer kommt bei den Herren auf den sehr guten 8. Platz. Die C 2 Mannschaft wird ganz knapp 4. Sonst ist im Moment wieder einmal Ebbe bei den Aktiven, aber das kennen wir ja seit vielen Jahren. Nach einem Hoch folgt unweigerlich ein Tief.

Leider haben sich die neuen Mitglieder noch nicht so in den Verein integriert, wie man das gerne hätte. Alle Aktivitäten und Arbeiten ruhen auf den Schultern der ”alten Garde”, die unverdrossen den Club zusammenhält. Gert Molewski gibt sich die größte Mühe, kann aber die Neuen auch nicht entsprechend aktivieren. Es wird immer deutlicher, man entstammt einer Generation, mit anderer Wertvorstellung.

Wie immer wird die Weihnachtsfeier zu dem, für alle TGM´ler schönen und gemeinsamen Fest.

Nach dem ”Rama-Dama” im Bootshaus schmeckt die Brotzeit besonders gut.

1991

Die Liste der Gewässersperrungen in Bayern ist inzwischen sehr lang. Flüsse und Seen sind enthalten und schaffen die Qual der Wahl. Der Wanderwart blickt besorgt auf die vielen nicht mehr fahrbaren Wässer, hat von Jahr zu Jahr mehr Mühe, das Programm zusammenzustellen. Interessante Vorträge und ein gemeinsamer ”Square Dance” im Bootshaus lockern die Winterzeit auf, die natürlich wie immer mit Ski-und Langlauftouren gefüllt ist – und dem Skirennen in Kössen.

Im April findet der 1. Münchner Kanu-Triatlon statt, der eine rege Beteiligung von Aktiven, wie auch vieler ”Ehemaliger” erfährt. Es ist eine Kombination aus Laufen, Radeln und Paddeln. Gestartet wir in unterschiedlichen Klassen und Booten an der Floßlände, wo auch gewechselt wird. Die TGM ist in fast allen Klassen erfolgreich.

Die Nachwuchsarbeit beginnt sich auszuzahlen. Trotz fehlender Spitze sind die TGM-Farben auf vielen Siegerpodesten zu sehen. Gregor Patschovski und Christophe Maier sind nur zwei Namen in der Jugend- und Juniorenklasse. Oliver Bittl im Canadier Einer gehört zum deutschen A-Kader, wird auf der ”Deutschen” 2. und gewinnt auf der Weltmeisterschaft in Bovec/Jugoslawien die Bronzemedaille in der C 1 Mannschaft.

Der Breitensport füllt fast jeden Abend das Bootshaus. Die Übungsleiter haben viel zu tun. Immer mehr Mitglieder der ”Schnupperkurse” bitten um Aufnahme in den Verein. Der Mitgliederstand, der jahrelang stagniert hat, steigt deutlich an.

Mit dem von Alois Vogl organisierten ”Altentreff”, der das Bootshaus fast platzen läßt und der Weihnachtsfeier klingt das Jahr aus.

Das Bootshaus heute mit dem ”Bootspark” der TGM. Das entscheidende Kapital, das für die Jugendarbeit zur Verfügung steht

1992

Gleich zu Beginn des neuen Jahres gibt es für zwei unserer verdienten Mitglieder ein kleines, besinnliches Fest im Bootshaus. Mimi Mayer-Laszlo wird 80 und Sigi Hölzl 70 Jahre alt. Über Mimi viele Worte zu verlieren, hieße Wasser in die Isar schütten. Sie gehört diesem Club fast seit Anbeginn an und hat nie – trotz persönlicher Schicksalschläge – den Kontakt abreißen lassen. Ihre, jedermann gegenüber, offene undfreundliche Art, läßt auch bei den jungen Mitgliedern keine Distanz aufkommen.

Im April führt Ernst Kaltenbach eine Gruppe von TGM´lern auf die glasklaren Bäche Korsika´s, einem Mekka für Wildwasserakrobaten.

Die Stadt München hat in fast zweijähriger Bauzeit die alte, baufällige Thalkirchner Brücke erneuert. Eine optisch ausgewogene, filigrane Holz Konstruktion schwingt sich über Isar und Kanal. Beim deswegen organisierten Stadtteilfest präsentiert sich die TGM mit einem ”Tag der offenen Tür”. Sehr viele Interessenten besuchen das Bootshaus und lassen sich über den Club berichten.

In diesem Jahr bewirbt sich die TGM um den ”Willi-Weyer-Preis” des deutschen Sportbundes, einen Wettbewerb, der Führung, Aktivität und Öffentlichkeitsarbeit bewertet. Der bei der internationalen Messe ”BOOT ´92” gewonnene 5. Preis, dotiert mit DM 2000.– ist der Lohn. Daneben die Reputation für den Verein.

Es gibt diesmal keine großen sportlichen Erfolge zu feiern. Nur die Jugend ist regional auf Siegkurs. Dafür sind wieder einmal die Breitensportler sehr aktiv. Wildwasser, Wandern, Radeln – der Club ist trotzdem sehr lebendig. Der Club-Bus, ein sehr wichtiges Requisit beim Transport zu den Rennen und zum Training, leidet an Altersschwäche und muß verkauft werden, was bei der sehr kleinen Mannschaft aber zu verkraften ist.

So klingt ein Jahr ohne große Höhepunkte mit der Weihnachtsfeier aus. Ein weiterer Nachweis für das ewige Auf und Ab.

Robert Ernst erwärmt sich vor dem Start am Feuer. Wildwasserrennen sind immer sehr früh im Jahr.
Auch unsere Wettkämpfer versuchen sich immer wieder mit dem ”Bongo” in schweren Bächen.