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1972-1977

1972

Ganz München steht im Zeichen der Spiele. Es ist auch für den Club eine Herausforderung, denn ein Großteil der Vorstandschaft ist in Olympia involviert. Sowohl in Oberschleißheim, als auch auf dem Eiskanal in Augsburg tun sie ihren Dienst. Die Tage der Spiele, so schön und harmonisch sie begonnen haben, enden tragisch, durch das Massaker, das palästinensische Terroristen bei den Israelis angerichtet haben.

Die Spiele werden trotzdem ein Erfolg, für die olympische Bewegung, wie auch für München.

Im Club wird immer mehr Sport getrieben, nicht Wettkampf, aber Breitensport. Er gleicht die fehlenden Wettkampferfolge aus. Die inzwischen große Jugend des Peter Jäger versucht in die, für sie übergroßen Fußstapfen ihrer Vorbilder zu treten. Es sind viele ”Eigengewächse” darunter.

In den Stubaiern am Winnebacher Weißerkogel

1973

Trotz der fehlenden Wettkampferfolge ist der Kanu Club Turngemeinde zu einem der aktivsten Kanu-Vereine in München gereift. Vom Jugendlichen bis zum Pensionisten beteiligen sich die Mitglieder an den Sportangeboten des Clubs. Ob im Sommer auf Wildwasserfahrt, im Herbst auf Berg- und Klettertouren, bei Skigymnastik oder Kenterrollentraining, bei Ski- und Langlauftouren, oder dem Riesentorlauf in Kössen, immer sind die TGM´ler in großer Zahl vertreten.

Der Wettkampfsport, jahrzehntelang die Domäne, führt ein Dornröschendasein, nicht zuletzt deswegen, weil der moderne Hochleistungssport sich von der Freizeitbeschäftigung zu einem beginnenden Profitum entwickelt hat. Es gibt nur mehr das Alles oder Nichts, eine Entwicklung, die das Mittelmaß zwangsläufig ausschließt. Der Club steht zu dieser Entwicklung, ohne spätere, anderslaufende Dinge zu präjudizieren. Eine große, Sport treibende Mehrheit, erscheint wertvoller, als die Spitzenleistung weniger, bei Inaktivität der übrigen Mitglieder. Doch der Club lebt, entwickelt sich weiter.

1974

Ein wichtiges Jahr: der Club wird 50 Jahre alt. Alle Aktivitäten sind auf dies Ereignis fixiert. Die Vorstandschaft bereitet eine festliche Veranstaltung vor, die dem Anlaß gerecht werden soll. Eine Festschrift wird erstellt, die das Leben und Streben des nun ”Fünfzigjährigen” beinhaltet. Das große Fest wird im Saal der Torggelstuben am Platzl gefeiert. Es ist eine harmonische Veranstaltung ohne die sonst so zahlreichen Reden, die normalerweise zum Ritual gehören. Einzig der Präsident zieht Bilanz und formuliert Ziele für die nächsten 50 Jahre. Dann gehört der Abend der TGM Familie, einem an diesem Tag sehr großen Kreis von Alt und Jung. Untermalt wird er durch musikalische Darbietungen von Künstlern aus den Münchner Symphonieorchestern, sowie einer Sängerin der Staatsoper.

Sportlich war das Jahr wieder ein Erfolg für die Breitenarbeit. Der Nachwuchs hat regionale Siege zu verzeichnen. Peter Jäger macht mit der Jugend schöne Fahrten, die Wildwassergruppe unter der Leitung von Helmut Ernst ist fast jedes Wochenende auf Tour. Die Gruppe der Bergsteiger um Toni Hiebeler hat sich gut integriert und fühlt sich der TGM zugehörig. Gab es mit den neu hinzugekommenen Sachsen auch anfangs große ”Kenterweinorgien”, sind diese doch bald sehr sicher im Boot und beteiligen sich an schweren Fahrten. Besonders beliebt sind die Kombitouren, bestehend aus Klettern und Bootfahren, wobei wir am Berg beste Führer haben, was wir durch die Führung auf dem Wasser kompensieren.

Interressante Vorträge bereichern das Winterprogramm.

Reiner Pioch, einer der Spitzenfahrer im Canadier Einer auf der Loisach.

1975

Bei der Jahreshauptversammlung erfolgt wieder einmal ein ”Wachwechsel” an der Spitze des Vereins. Der bisherige Vizepräsident Udo Stitzinger übernimmt die Führung und Helmut Ernst rückt an seine Stelle. Es ist eine wichtige und gute Übung in der TGM, daß es nicht durch eine zu lange Amtszeit zur Erstarrung kommt. Getreu den demokratischen Grundsätzen wird durch jede neue Präsidentschaft das Clubleben wieder belebt und vielfältig gestaltet.

Jungendliche, aus dem ”Jägerteam” hervorgegangen, stellen sich dem Wettkampfsport und beteiligen sich an Rennen. Allen voran ein Junge mit Namen Michael Mächler. Bei den Mädchen hat Christine Kaltenbach viel Erfolg.

Die Wildwassergruppe mit Richard Siepmann als ”Guide” ist aktiv wie immer. Das Sportjahr endet mit dem inzwischen eingeführten Clubmehrkampf, der aus ganz unterschiedlichen Disziplinen wie Paddeln, Steinstoßen, Rettungssackzielwerfen, Weitsprung, Geschicklichkeitsradeln und Waldlauf besteht. Sieger wird Richard Siepmann, der Senior.

So wird der Nachwuchs vorbereitet. Hans Proquitté jun. mit Sohn Hans nach dem Gewinn der ”Deutschen” .

1976

Frau Grete Erlwein, die Seniorin in unserem Kreis, verläßt uns kurz nach ihrem 87. Geburtstag für immer. Sie war als Ehrenmitglied im Club eine Institution.

Es ist das Jahr, in dem die Kurve für den Sportbetrieb wieder aufwärts zeigt. Die neue Jugendmannschaft hat sich etabliert. Der Canadier, bisher in der TGM nicht vertreten, hält Einzug im Bootshaus. Nicht mehr die Flachwasser-Regatta, sondern das Wildwasser-Abfahrtsrennen dominiert das Geschehen. Da in jedem der Münchner Vereine nur ein oder zwei Spitzenfahrer sind, initiiert Dieter Schöne eine Münchner Kanu Renngemeinschaft, ein Zweckbündnis. So ist es möglich, schlagkräftige Mannschaften zu bilden und erfolgreich zu sein. Zentrum dieser MKR, an der sich der ESV-München und der Touring- Kajak-Club beteiligen, ist die TGM. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil dabei ist, daß die jungen Sportler der verschiedenen Vereine wieder näher zusammenrücken, eine Gemeinschaft bilden, so wie das in den 50er Jahren durch die gemeinsamen Fahrten auf dem Lastwagen auch war. Die Erfolge lassen nicht auf sich warten, da mit Roland Schindler, den Gebrüdern Pioch und Uli Pech, Fahrer der deutschen Spitzenklasse im Canadier, als Zugpferde fungieren.

Pech im K 1 und Pioch/Schindler im C 2 werden auf der Bregenzer Ache Deutsche WW-Meister, ebenso wie Mächler in der Jugendklasse.

1977

Das Jahr bringt große Aktivitäten der MKR. Dieter Schöne ist der Motor. Wir sind Mitveranstalter der Deutschen Wildwasser-Meisterschaft auf der Loisach in Garmisch. Ein neuer Trainer, der Tscheche Emil Votluca, bringt Schwung und Kompetenz in die Mannschaft. Pech und Pioch/ Schindler werden erneut Meister in der Seniorenklasse. Stefan Gantke und Mark Marier gewinnen die Jugendtitel im K 1 und C 1. Dazu sind viele unserer jungen Sportler im DKV-Kader.

Bei der WW-Weltmeisterschaft sind dann Pioch/Schindler im Einzel- und Mannschaftsrennen erfolgreiche Titelträger. Die TGM ist wieder da.

Der Trainingsbetrieb im Bootshaus läuft auf Hochtouren. Die Jugendmannschaft hat 22 Mitglieder.

Die Stadt München erläßt die Auflage, eine neue Klärgrube zu erstellen, die von den Mitgliedern unter der Federführung von Gerhard Große erfüllt wird.

Feste und Vorträge bereichern den Jahresablauf.