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1966-1971

1966

Alois Vogl muß als Präsident alle Kraft aufbieten, um die der Wohlstandsgesellschaft erliegenden Mitglieder zu aktivieren. Die Rennmannschaft besteht nur noch aus ein paar alten Recken, die ab und an einspringen, um den Jungen Vorbild zu sein. Erfolge sind rar und deshalb um so wertvoller.

Dr. Heinz Schilcher gewinnt in Mittenwald das Skirennen und Hans Proquitté die Kombination ”Ski-Kanu” in der Seniorenklasse. Elfriede Dürr und Erika Proquitté werden im K 1 und K 2 Bayerische Meisterinnen und starten in Rapperswil beim Dreiländerkampf Schweiz – Österreich – Bayern genauso erfolgreich.

Das Dachdecken unseres Bootshauses mit neuen Pfannen durch die Mitglieder erscheint schon fast als symbolische Handlung, dadurch neuen Schwung in den Club zu bringen. Es gelingt nur zum Teil. Doch ein Verein – ein lebendes Wesen – wäre nicht existent, gäbe es nicht den Wechsel zwischen Hoch und Tief.

Inzwischen befährt die Wildwassergruppe sehr schwierige Gewässer und Passagen.

1967

Die Vorstandschaft, die dieser Situation nicht tatenlos zusehen will, beschließt, das Bootshaus innerlich zu renovieren und so attraktiver zu machen. Man gibt nicht zuletzt denn alten Räumen die Schuld, daß die Mitglieder ausbleiben. Biwi Dürr, zusammen mit einigen (eigentlich immer den gleichen) Wenigen, verwandeln mit Holz und Geschmack unser Bootshaus in ein wahres Schmuckkästchen, um das uns die anderen Vereine beneiden. Die Einweihung im September sieht, fast als Bestätigung, über 90 Mitglieder in den Räumen.

Der Rennsport ist zum Erliegen gekommen. Lediglich unser Dr. Heinz Schilcher als ”Altherrenschreck” kann Erfolge verbuchen. Das starre Boot, der Kajak, schafft erste Schwierigkeiten. Es fehlt der Platz, um die Boote unterzubringen. Die Vorstandschaft sieht sich genötigt, die Neuaufnahme streng zu reglementieren.

1968

Die Bemühungen der Vorstandschaft gehen weiter. Ein großes Wander- und Wildwasserprogramm lockt wieder Alt und Jung ins Bootshaus. Sportwart Hans Proquitté versucht, den Rennsport anzukurbeln und setzt sich auch selbst wieder ins Rennboot. Seine Erfolge in der Altersklasse geben Auftrieb. Rudi Grünberg, der sich ganz zurückgezogen hat, erhält vom Bundespräsidenten für seine Erfolge das silberne Lorbeerblatt.

Die neuen Clubräume locken wieder mehr Mitglieder zu geselligen Stunden nach Thalkirchen.

Die Wildwasserfahrer sind in Jugoslawien genauso zu finden, wie in Italien und Südfrankreich. Sport wird trotzdem groß geschrieben.

Gemeinsames Frühstück in der Morgensonne. Die TGM eine große Familie.

1969

Nach sechsjähriger Amtszeit kandidiert Alois Vogl, dem der Club viel zu verdanken hat, nicht mehr. Hans Proquitté übernimmt die Führung. Der Aufwind des Vorjahres wird verstärkt. Ein Neuer Wanderwart reißt die Mitglieder mit und das Gespann Lohr/Eder vesucht die Jugend in Schwung zu bringen.

Erstmals findet ein clubeigener Riesentorlauf mit großer Beteiligung in Kössen statt. Gemeinsame Skitouren werden durchgeführt und eine kleine Truppe kann wieder einmal einen Sieg im Kajak melden. Marius Holtmann gewinnt auf der Kössener Ache.

Frau Grete Erlwein, die dem Club seit Anbeginn die Treue hält, kann im Bootshaus ihren 80. Geburtstag feiern und erhält die goldene Ehrennadel mit Brillanten. Ihr Mann, Dr. Balthasar Erlwein gehörte zu den Gründungsmitgliedern. Sie hat jahrelang auch für den Kanu-Verband gearbeitet.

Die Vorstandschaft beschließt den Bau eines neuen Bootsschuppens und im Herbst wird, wieder unter der Leitung von Heini Laubenstein gebaut. Ein Holzhaus im Anschluß an einen bestehenden der Kanuabteilung des Alpenvereins. Wie immer im Club, im Eigenbau. Im schmucken Holzbau finden die vielen Wildwasserboote Platz und die Bremse für Neuaufnahmen kann gelockert werden. Damit soll durch junge Mitglieder einer Überalterung vorgebeugt werden.

1970

Die Tendenz des Vorjahres wird beibehalten. Der Aufbau einer neuen Jugend nimmt Peter Jäger, der selbst zwei Kinder hat, in Angriff.

Helmut Ernst, der Wanderwart, weckt mit seiner gewinnenden Art, die Lust zu Fahrten auf vielen Wassern. Immer mehr Mitfahrer finden sich unter seiner Führung. Hans Proquitté ermuntert Toni Hiebeler, einen der großen Alpinisten jener Zeit, das Kajakfahren zu versuchen. Der findet sofort Gefallen daran und eine Reihe von ”Sestogradisten”, lauter bekannte Namen, finden den Weg zur TGM. Sie regen die Kombination Klettern-Wildwasser an, die sofort viele Anhänger hat. Tolle Touren würzen so das Jahresprogramm.

Die Veranstaltungen im Winter, initiiert durch die Vorstandschaft und mit Hilfe der neuen Klettergilde, finden großes Interesse, nicht nur bei den Mitgliedern. Der Club rückt so wieder in das Licht der Öffentlichkeit.

1971

Olympia in München ist längst beschlossene Sache. Die Stadt rüstet sich für die Jugend der Welt. Die TGM hat zwar keine Aktiven, die Aussicht haben, teilzunehmen, doch eine Reihe der alten Garde – Insider in Sachen Kanurennsport – folgen dem Ruf der Organisatoren, als Kampfrichter mitzuwirken. Generalprobe ist eine große internationale Regatta im Herbst auf der neuen Regattastrecke in Oberschleißheim. Die Firma Feldmeier, deren Söhne alle dem Club angehören, stiftet spontan 3 Rennkajaks.

Der Präsident hält vor dem Stadtrat eine flammende Rede für die Verlängerung des Pachtvertrages aller Vereine. Die ”Grünen” wollen das Gelände ”renaturieren”. Es gelingt dies abzuwenden.

Viele schöne Fahrten lassen den Club wieder zu einer großen sportlichen Gemeinschaft zusammenwachsen, was sich auch in den sehr gut besuchten Festen manifestiert. Das Auf nach einem Ab ist unverkennbar.

Beim Clubmehrkampf in Kössen