Nochmal Silber in der Sprint-Mannschaft bei Junioren-EM
Nach einer Trainingsfahrt am Morgen in Abwesenheit der selbst paddelnden Betreuer wurden die Junioren-Kajaksportler von ihren Heimtrainern privat zum Klassikstart gefahren um sich für das Sprint-Finale warm zufahren. Die Verbandsbusse durften ihre Parkplätze nicht riskieren…
Das Sprint-Finale war aus Deutscher Sicht vor allen Dingen ein Kampf um den Mannschaftsplatz, da alle vier Kandidaten im Finale vertreten waren.
Paul Denhof aus Köln legte vor: 53,911 Sekunden.
Philipp parierte mit 53,915 Sekunden – 4 Tausendstel dahinter – Paul sicher in der Mannschaft.
Als nächstes war Finn dran, der 54,087 Sekunden benötigte – damit war Philipp sicher in der Mannschaft.
Als Letztes starte der Vorlaufsieger Nicolas aus Düsseldorf der mit 53,088 Sekunden insgesamt den Bronze-Rang belegte und sich damit auch für die Mannschaft qualifizierte.
Platz 3, 5, 6 und 9 für das Deutsche Team lässt die Grenze zwischen „Sprintern“ und „Klassikfahrern“ verschwimmen, wie auch schon das ähnliche Ergebnis im Klassikrennen gezeigt hat. Man kann bei der derzeitigen starken Juniorengeneration inzwischen eher von Generalisten mit der einen oder anderen Stärke sprechen.
Trauriger vierter Deutsche war Finn, der die Mannschaft um 0,172 Sekunden verpasste.
Damit war der Weg für Paul frei, sich auch eine Medaille zu erpaddeln, der beim Klassikrennen die Gold-Mannschaft nur knapp verpasst hatte.
In der Pause wurde in der nun endgültigen Zusammensetzung noch einmal das Mannschaftsrennen geübt, was auch ganz gut klappte.
Pünktlich zum Mannschaftsrennen zog es dann zu und leichter Regen setzte ein. Bei den letzten Mannschaften wurde der Regen dann auch etwas stärker mit etwas Wind.
Die geplante Taktik war, dass Nicolas als stärkster vorne am Ufer verzögert startet, so dass Paul und Philipp auf Position 2 und 3 die Startlichtschranke auslösen. Um den Vollgas startenden Paul dabei nicht zu sehr zu bedrängen fuhr Philipp etwas zu wenig energisch los und hatte dann über die Hälfte der Strecke Schwierigkeiten wieder an Paul heranzukommen. Nicolas war zwischenzeitlich schon vorbeigezogen. Im Zielsprint kam Philipp noch mit der Spitze auf die Höhe von Nicoals Flügel.
Der Spanungsbogen war dann recht kurz, da das deutsche Team als letzte gestartet war: Frankreich siegte 0,43 Sekunden vor dem deutschen Team.
Nachdem im Einzelfinale der dritte Franzose noch etwa 0,5 Sekunden hinter Paul und Philipp lag war der Jubel über Silber etwas verhalten – in diesem dichten Feld wird jeder kleine Fehler bitter bestraft.
Die gesamten Ergebnisse des deutschen Teams zeigen, dass es sich lohnt sich selbstständig auf einen Jahreshöhepunkt wie die Junioren-EM vorzubereiten: Die die vorab zum Training vor Ort waren oder aus eigener Initiative zum Mannschaftstraining verabredeten, waren am Ende die Medaillen und Sieg-Lieferanten.
Heute Abend folgt noch die Siegerehrung, Bilder werden nachgeliefert.